Die Welt im Ausverkauf, Kolonialismus 2.0.
"Kaufen sie Land. Es wird keines mehr gemacht." Mark Twains Satz ist hoch aktuell, seit das globale Finanzkapital die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt hat. Ackerland wird immer wertvoller und seltener. Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren.
Statt Bauern bestimmen inzwischen Profitinteressen über die Böden. Sie werden für GPS-gesteuerte Maschinen im großen Stil eingeebnet, der Verbrauch an Wasser, Chemie und Energie ist in der Agrarindustrie enorm. Für jede eingesetzte Energieeinheit können bei der industriellen Landwirtschaft nur drei Energieeinheiten geerntet werden, bei der kleinbäuerlichen dagegen sieben mal mehr - 23 Energieeinheiten. Dennoch müssen die Bauern und meist die indigene Bevölkerung weichen.
Das Selbstbild der Investoren und Opfer könnte unterschiedlicher nicht sein. Die einen sprechen von gesundem Wirtschaften, Sicherung der Nahrungsversorgung und Wohlstand für alle. Die anderen erzählen von Vertreibung, Versklavung und vom Verlust der wirtschaftlichen Grundlagen.
Was hat das mit uns zu tun? Es sind Programme der EU, die zu Mega-Plantagen für die Biosprit-Erzeugung und zur Zuckerproduktion führen, und es sind die Forderungen der Bevölkerung der Industrienationen, die diese Entwicklung weiter fördern.