Eine amüsante, manchmal schmerzhafte Reise mit vielen Denkanstößen zu dem Thema, ob Glaube an einen Gott und feministische Grundüberzeugungen sich einander ausschließen.
Die ukrainische Aktivistin Inna Schewtschenko, Gründerin der Femen-Bewegung, ist zweifellos eine wichtige Figur in Bezug auf die feministischen Bewegungen, die in den letzten Jahren entstanden sind und weltweit große Resonanz gefunden haben. Schewtschenko, die 2013 nach Frankreich zog, wo sie politisches Asyl erhielt, wurde ein Jahr zuvor weltweit bekannt, nachdem sie mit einer Kettensäge ein großes Holzkreuz im Zentrum von Kiew abgerissen hatte – als Zeichen der Solidarität für die Band Pussy Riot. Ihr feministischer Aktionismus bescherte ihr einige Probleme: Bei einem Protest in Minsk im Dezember 2011 wurde sie vom weißrussischen Geheimdienst verhaftet und misshandelt; als sie 2015 in Kopenhagen auf einem Podium über Meinungsfreiheit sprach, entging sie nur knapp den Schüssen eines islamistischen Attentäters.
Inna Schewtschenko, Atheistin, trifft nacheinander zahlreiche VertreterInnen religiöser Gemeinschaften, Unterstützungsgruppen für Frauen, die dem Gesetz der Scharia entkommen sind, aber auch VertreterInnen von Moscheen, Synagogen, Bibelstudiengruppen und Unterstützer der US-amerikanischen Bewegung „Catholics for a Free Choice”, die sich für das Recht auf Abtreibung einsetzt. In den Lehren der monotheistischen Religionen scheint das Patriarchat immer noch eine zentrale Rolle zu spielen. Warum sind die Gottheiten nur männlich? Warum gilt der Körper der Frauen als unrein? Warum haben Männer mehr Freiheit, über ihr Leben und ihren Körper zu entscheiden als Frauen?