Mutter und Tochter – betrachtet mit lakonischem Humor und flirrender Intensität.
Eine Patchworkfamilie trifft sich einmal jährlich in einer Hüttensiedlung unweit eines großen Sees. Während die Erwachsenen ein pseudo-idyllisches Patchwork-Miteinander aufbauen, das mehr Fassade als gelebte Nähe ist, hält Tine, Mias temperamentvolle Mutter, den zusammengewürfelten Familienladen leidlich zusammen. Mia beobachtet, zieht sich zurück, meidet Konflikte. Die scharfen Wortgefechte der Erwachsenen, die ständige Analyse jeder Gefühlsregung - all das will sie nicht mehr ertragen. Sie entzieht sich, wo sie kann, und trifft schließlich im Wald auf einen fremden Jungen, mit dem sie eine nie gekannte Freiheit erlebt. Erst in der Begegnung mit dem Jungen findet Mia das, was sie zu Hause vermisst: eine wortlose Nähe, ein intuitives Verstehen. Ihre Verbindung ist intensiv, fast traumwandlerisch. Zwei junge Menschen begegnen sich hier, ohne etwas erklären oder bewerten zu müssen. Der Wald wird zum Ort des Unausgesprochenen, zum Raum zwischen Kindsein und Erwachsenwerden.
Als sie mit ihm am Morgen ihres 14. Geburtstages verschwindet, steht das ganze Familienkonstrukt in Frage. Die Konflikte der Erwachsenen eskalieren und Tine, die sich mit ihrer Angst um ihre Tochter, die einen Herzfehler hat, alleine fühlt, rechnet schließlich mit allen und allem ab. Der titelgebende „Link“ bleibt dabei bewusst vage – ein unsichtbarer Faden, der sich als fehlendes Bindeglied zwischen Kindheit und Erwachsensein, zwischen Mutter und Tochter durch den Film über Entfremdung und der Sehnsucht nach Verbindung zieht.