?Le Silence de Lorna? spielt an den Rändern der Gesellschaft und trifft genau in ihre Mitte; er erzählt von sozialer Wirklichkeit und berührt auf atemberaubende Weise eine tiefere Wahrheit, die Sehnsucht, die Menschlichkeit, die Liebe außerhalb der Logik des Profits.
Die junge Albanerin Lorna hat es geschafft, in Belgien Fuß zu fassen. Durch ihre Scheinehe mit dem Junkie Claudy, eingefädelt vom kriminellen Mittelsmann Fabio, hat sie den Anspruch auf die belgische Staatsbürgerschaft erlangt. Nun soll sie sich scheiden lassen und einen reichen Russen heiraten. Aber Claudy, der Junkie will ausgerechnet jetzt von der Droge loskommen und klammert sich an Lorna.
Fabio drängt, sein russischer Kunde lässt sich nicht vertrösten. Lorna sucht nach einem Ausweg, der alle Interessen zufriedenstellen könnte. Doch es sind andere, die die Fäden in der Hand halten. Was sie von Lorna brauchen, ist ihr Schweigen.
PRESSE: Ohne die tägliche Augenwischerei des Kinos, (...) die bunten Stories, die Stars, das Rührselige, die Action und den Sex, gehört Lornas Schweigen zur erzählerischen Ökonomie wie zur Magie des Dardenne-Kinos. Weil die Erklärungen fehlen, weil alles, was sonst auf der Leinwand dialogisch verhandelt wird, ungesagt bleibt, kann sich das gesamte Drama in den Gesichtern konzentrieren. Und Arta Dobroshi verkörpertgeradezu beängstigend perfekt das Gemisch von Zartheit und Härte in Lornas Wesen.(FAZ)