„Ich liebe es, hautnahe Bilder zu machen; Menschen in ihrer Physis ungeschminkt zu zeigen. Gerade darin, in dem Ungeschönten, liegt für mich so etwas wie Schönheit.“ – Ulrich Seidl
Teresa, eine 50-jährige Wienerin, fährt als Sextouristin nach Kenia, um die große Liebe zu finden. Sie sucht Abwechslung. Frauen wie Teresa sind an der kenianischen Küste bekannt: man nennt sie Sugarmamas: Europäische Frauen, denen junge schwarze Männer Liebesdienste bieten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. So trifft Teresa auf Munga. Er nimmt von Teresa unter Vorwänden Geld und leistet ihr Gesellschaft. Auch sexuell kann er Teresa befriedigen. Nach kurzer Zeit ist die reife Frau in den jungen Kenianer verliebt. Die Verliebtheit ist jedoch eher einseitig. Munga ist bereits vergeben. Letztlich muss Teresa feststellen, dass sie eigentlich nur Teil eines Geschäfts geworden ist und dass sich wahre Liebe auch in Kenia nicht kaufen lässt.
PARADIES: LIEBE erzählt nicht ohne Humor von Sextourismus, von älteren Frauen und jungen Männern, vom Marktwert der Sexualität, von der Macht der Hautfarbe, von Europa und Afrika und von Ausgebeuteten, denen nichts übrig bleibt als andere Ausgebeutete auszubeuten. Ulrich Seidls Film ist Auftakt zu einer Trilogie, die von drei Frauen einer Familie erzählt, die jede für sich ihren Urlaub verbringt: als Sextouristin, als missionierende Katholikin (PARADIES: Glaube) und als Teenager in einem Diätcamp (PARADIES: Hoffnung). Drei Filme, drei Frauen, drei Sehnsuchtsgeschichten, die hintereinander im Wettbewerb von Cannes, Venedig und Berlin Premiere hatten.