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Diese Dampferfahrt hat alle bisherigen Rekorde gebrochen: Rund 600 Menschen drängten sich am Mittwochabend auf die MS Starnberg, um ja nicht die besten Kurzfilme zu verpassen. Die grauen Regenwolken über dem dunkelblauen Wasser trugen die Magie des schroffen Ozeans über die Starnberger Bucht. Und wo anders als auf hoher See ist das Eintauchen in ferne Welten schöner?
In diesem Fall ging die Reise nach Südafrika: THE WEEK MANDELA DIED hieß die 45-minütige Dokumentation, der Siegerfilm de Short Plus Award. Was wird aus Mandelas Erbe, seitdem er gestorben ist? Von einer Familie in einem Township über einen früheren Mitgefangenen aus Robben Island zu anderen Bewohnern des heutigen Südafrikas wird ein Porträt des kontrastreichen Landes gezeichnet. Die beiden Regisseure Beatus Buchzik und Florian Heinhold nahmen dankbar den Applaus und ihren Preis, einen Hotelgutschein entgegen.
Besonders freute sich Julia Neuhaus über ihren Kurzfilm-Preis. Die Studentin der Hamburg Media School kam stellvertretend für ihr Team nach Starnberg und gewann an diesem Abend das „Goldene Glühwürmchen“. Unter den rund 500 Kurzfilmen hatte sich der sechs-minütige Film für die drei besten Filme qualifiziert. Das Publikum an Bord wählte dann Neuhaus Film STILLER LÖWE zum Sieger. Der Schwarz-Weiß-Film, behandelt das Thema Zivilcourage. Festivalleiter Matthias Helwig, BR-Moderatorin Daniela Arnu und Weitwinkel-Vertreterin Barbara Winkler überreichten die Preise. Der witzig skurrile Film über den niesenden LOTHAR von Aaron Hintz belegte Platz 2. HIGH WOOL, der perfekt inszenierte 2-minütige Western aus Wolle kam auf Platz drei. Das Publikum ging zufrieden von Bord, so hatten es schließlich einen Film-Abend verbracht, der in dieser Form weltweit einmalig ist.
Sieben Räume Sieben Künste: Ein weiterer Höhepunkt am Mittwoch war die Tanzvorführung "Bewegtes Leben 2068" unter der Leitung von Bettina Fritsche in der Schlossberghalle. Inspiriert durch Pina Bauschs Arbeit DAMEN UND HERREN AB 65 machte sich im September 2012 eine neugierige Gruppe auf zu einem spannenden Projekt: 32 Personen im Alter zwischen 60 und 75 Jahren entwickelten mit der Choreographin Bettina Fritsche in einjähriger Arbeit ihr ganz eigenes Tanztheaterstück. Die Laien Tänzer alle in Weiß gekleidet, tanzten zu Klaviermusik „ eine Collage des Menschseins“. Im Anschluss sahen die Zuschauer PINA ein Film von Wim Wenders zu Ehren von Pina Bausch.
Der französische Film TONNERRE hatte am Mittwoch Deutschlandpremiere auf dem Fünf Seen Filmfestival. Die Geschichte eines Rockmusikers, der in das Haus seines Vaters in die französische Provinz zurückkehrt, gefiel dem Publikum.
Eben typisch französisch und doch erfrischend anders, von Regisseur Guillaume Brac der 2013 mit "Un monde sans femmes" auf dem FSFF vertreten war.
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