Erster Film aus unserer Reihe mit indischen Filmen
in Zusammenarbeit mit der Indienhilfe Herrsching und mit Unterstützung von Birgit Roberts ud Frau Kothari haben wir Filme aus dem Land der größten Filmproduktion der Welt zusammengestellt: Indien.
Dabei haben wir uns bemüht, vor Ihnen ein möglichst breites Spektrum des Filmschaffens, aber auch der Facetten dieses reichen Landes auszubreiten. Es reicht von einem faszinierenden Stummfilm aus dem Jahr 1929 (A Throw Of Dice) bis zum heutigen Alltagsleben in Mumbai (Life In Metro), vom Thriller (Maqbool) zur Bollywood-nahen Komödie (Jab we met), vom Vater-Sohn-Konflikt (Udaan) zur Freundschaft zweier starker indischer Frauenfiguren (Dor), von der reichen Welt eines jungen Paares in der Stadt (Wake Up, Sid) zum wirklichkeitsnahen Leben eines jungen Mannes mit seinen Träumen in Kaschmir (Zero Bridge)
Die Filme sind alle mit Untertiteln in englisch oder deutscher Sprache. Im Kino Herrschng gibt es jeweils eine Einführung.
Viel Freude im Kino Breitwand mit diesen Filmen
Matthias Helwig - Kino Breitwand
Erster Film:
Life in a metro
Indien 2007, 133 min., Hindi/EU, Regie: Anurag Basu, mit Dharmendra, Shilpa Shetty, Kay Kay Menon, Shiney Ahuja,Irrfan Khan, Konkona Sen Sharma
Indien heute - Frauen in Indien. Eine Frau begegnet an einer Bushaltestelle einem Fremden und findet ihn seltsam anziehend. Eine andere gibt Anzeigen auf, weil sie mit 27 Jahren immer noch alleine ist, während ihr Chef gleichzeitig versucht, sie mit einem Kollegen zu verkuppeln. Eine dritte missachtet den Mann, der sie liebt und hate eine Affäre mit ihrem Chef. Eine ältere Frau lässt sich endlich mit dem Mann ein, den sie schon immer geliebt hat.
Leben und Lieben in der Metropole Mumbai, schicksalhaft miteinander verknüpft.
Dienstag, 4.1., 19.30 Uhr Herrsching
Sonntag, 9.1., 11.00 Uhr Starnberg
In Anwesenheit von Sherap Sango
Donnerstag, 30.12.2010, 19.30 Uhr - Herrsching -
Dolpo Tulku
D 2009, Regie: Martin Hoffmann, 104 min.
Das Dolpo im Nordwesten Nepals an der Grenze zu Tibet gehört zu den abgeschiedensten Gegenden der Welt. Umgeben von den Gebirgsketten des Himalaya hat sich im Dolpo eine archaische buddhistische Kultur erhalten: Ohne Elektrizität, ohne moderne Kommunikationsmittel und ohne chinesische oder indische Assimilation ist es heute weit tibetischer als Tibet selbst. Der Film erzählt von der spannungsgeladenen Begegnung von Tradition und Moderne, von der Spiritualität eines tief verwurzelten Buddhismus und der praktischen Aufgabe, der bitteren Armut entgegenzuwirken
Sherap Sangpo war ein gewöhnlicher Hirtenjunge im Dolpo. Als 10-Jähriger – nach einer Begegnung mit dem Dalai Lama – beschließt er, Mönch zu werden. Er geht in ein Kloster nach Katmandu. Dort wird er als Reinkarnation eines hochstehenden Lamas, eines Dolpo Tulku, erkannt und für 16 Jahre zur Ausbildung ins Exil nach Südindien geschickt. Trotz hartem Klosteralltag ist es für ihn eine glückliche Zeit. Heute doziert er dort selbst – und führt ein nahezu weltliches und auf den ersten Blick auch westliches Leben mit Laptop und Mobiltelefon.
In Anwesenheit von Rhinpoche Sherap Sango
Ab 21.12. in Seefeld und Starnberg
Termine:
Dienstag, 21.12.2010, 20.00 Uhr auf Schloss Seefeld
Mittwoch, 22.12.2010, 19.30 Uhr in Starnberg
Mit einer Einführung durch Francine Martens
Quand tu descendras du ciel - Vom Himmel hoch, OmU
Fr 2002, 100 min.,
Regie: Eric Guirado,
mit Benoît Giros, Jean-François Galotte
Der Jungbauer Jérome will in Paris Geld in der Vorweihnachtszeit verdienen, um den überschuldeten Hof zu retten. Er ergattert einen Job bei der Stadtverwaltung und verziert Tannenbäume mit Lichterketten, findet ein kleines Zimmer und in seinem Kollegen einen guten Kumpel, freundet sich sogar mit einem stolzen Obdachlosen an. Als er die festlich geschmückte Innenstadt von Clochards \"säubern\" und sie aufs freie Feld transportieren muss, um die kaufkräftige Kundschaft nicht zu brüskieren, gerät er in einen Gewissenskonflikt.
– Eric Guirado schafft es, in seinem beachtlichen Debütfilm soziale Themen unterhaltsam auf die Leinwand zu bringen. Auf der Basis von realen Ereignissen verknüpft er die skandalösen Praktiken der Stadtverwaltung und die einseitige Berichterstattung mit der wachsenden Solidarität bis hin zur aufkeimenden Verliebtheit der Hauptfigur. Ein etwas anderer Film zur Weihnachtszeit mit einem versöhnlichen Ende.
21.12.10, 19.30 Uhr
No More Smoke Signals
Ch 2008, R: Fanny Bräuning. 90 Min.
»Eine Radiostation, einsam auf einem kleinen Hügel in South Dakota, gegründet in den 70er Jahren von Aktivisten der indianischen Wider-standsbewegung: „KILI Radio – Voice of the Lakota Nation“. Ein ver-gessener Ort zwischen Kampf und Hoffnung, zwischen indianischem Mythos und dem Alltag im ärmsten Reservat der USA. Doch da ist Roxanne Two Bulls, die auf dem Land ihrer Ahnen ein neues Leben beginnen will, der junge DJ Derrick, der bei KILI seine musikalische Ader entdeckt. Da ist der weiße Anwalt Bruce, der seit 30 Jahren versucht, einen indianischen Aktivisten aus dem Gefängnis freizubekommen. Und da taucht plötzlich der frühere AIM-Aktivist John Trudell auf, der in Hollywood als Musiker Karriere gemacht hat. Bei KILI Radio läuft alles zusammen. Statt Rauchzeichen sendet KILI seine Signale durch die Weite der grandiosen Landschaft, mit einer wunderbaren Mischung aus Humor und Melancholie«
Gast: Christine Voormann
Lakota Village Fund (Vorstand)
Mi, 15.12. um 19:30 im Kino Breitwand Herrsching
Mit Einführung von Filmjournalist Thomas Lochte
Manhattan(1979) von und mit Woody Allen
Woody Allen siedelt seine Geschichte im New Yorker Stadtteil Manhattan im Beziehungsdschungel neurotischer Intellektueller an: Isaac, ein Gagschreiber für TV-Shows, ist weder mit seinem Beruf noch mit seinem Privatleben zufrieden. Zwei gescheiterte Ehen hat er schon hinter sich, und auch seine Beziehung zu der 17-jährigen Tracy ist problematisch. Und dann verliebt er sich auch noch in Mary, die Geliebte seines besten Freundes. Zu diesem Tohuwabohu kommt noch, dass Isaacs Ex-Frau ein enthüllendes Buch über ihre gemeinsame Ehe veröffentlicht.
„New York war seine Stadt und würde es auch immer sein“ heißt es im Prolog des Filmes über Isaac und zugleich auch über Woody Allen, Schöpfer und Darsteller dieser Figur. Mit Isaac wandelt der Zuschauer im Central Park, besucht die Kunstmuseen und das Künstlerlokal „Elaine’s“. Deutlich wird aber auch, wie verloren das Individuum in dieser Metropole ist, in den Totalen, in denen die Figuren an die äußersten Bildränder gedrängt werden und häufig kaum noch zu erkennen sind. Ein nostalgischer Film mit amüsanten ironischen Seitenhieben auf Intellektuelle, musikalisch unterlegt mit der Rhapsody in Blue von George Gershwin.
Ab 7.12. in Seefeld und Starnberg
Termine:
Dienstag, 7.12.2010, 20.00 Uhr auf Schloss Seefeld
Mittwoch, 8.12.2010, 19.30 Uhr in Starnberg
Mit einer Einführung durch Francine Martens
Un barrage contre Le Pacifique, OmU
Kambodscha 2008,
Regie: Rithy Panh, mit Isabelle Huppert, nach d. Roman von Marguerite Duras
Indochina, 1931. Im Golf von Siam, am Rand des Pazifischen Ozeans, lebt eine Mutter mit ihren beiden Kindern, dem 20-jährigen Joseph und der 16-jährigen Suzanne. Sie sieht sie aufwachsen und weiss, dass sie sie irgendwann in absehbarer Zeit verlassen werden. Müde von der kolonialen Administration investiert die Mutter alle ihre Ersparnisse in ein Grundstück, das regelmässig überflutet wird und also nicht bebaubar ist. Sie kämpft gegen korrupte Bürokraten und steckt ihre gesamte Energie in ein hoffnungslos erscheinendes Projekt: Sie will mit Hilfe der Bauern des Dorfes einen Damm gegen den Ozean errichten. Als Folge dieses Engagements geniessen Joseph und Suzanne sozusagen die absolute Freiheit. Monsieur Jo, Sohn eines reichen chinesischen Händlers verfällt dem Charme von Suzanne. Kann
die Familie daraus womöglich sogar Profit ziehen?
Mittwoch 8. Dezember, 2010 um 19.30 Uhr mit Einführung durch Ambra Sorrentino-Becker in italienisch
Italien 2009, 96 min.,
Regie: Francesca Comencini,
mit Margharitha Buy, Gaetano Bruno
Die Geschichte von Maria, einer Lehrerin in Neapel, die ihr Leben fest im Griff hat: Sie ist ungebunden, emanzipiert und freut sich auf ihr erstes Kind. Doch dann kommt Irene schon im sechsten Monat zur Welt, muss in den Brutkasten und die Zukunft ist ungewiss. Die Ausnahmesituation ändert Marias Blick auf sich und ihre Umgebung: Sie erlebt eine Stadt, deren Zerrissenheit zwischen überbordender Vitalität und tiefer Resignation täglich spürbar ist. Sie muss akzeptieren,dass das Schicksal unberechenbar ist, doch sie merkt auch, wie sie innerlich daran wächst. Nach mehreren
Wochen ist Irenes Zustand stabil. Für Mutter und Tochter beginnt das Leben neu.
Nach dem Roman von Valeria Parrella; Uraufführung und begeistrte Aufnahme auf den Filmfestspielen von Venedig 2009.